09. Sept. 2024 | FiL ONLINE | Korrekte Lautgliederung als Basis für eine erfolgreiche Rechtschreibförderung: Einfaches zuerst, Schwieriges später
Jedes Wort des deutschen Kernwortschatzes hat eine lautliche Form, die als korrekt gilt und die die Grundlage für die Verschriftung bildet. Die Schrifteinheiten (Grapheme) werden nach den Sprachlauten (Phonemen) definiert. Hierbei ist in jedem Wort die Zahl der Grapheme gleich der Zahl der Phoneme. Die Grapheme kann man in Basisgrapheme, die nur eine lautliche Information transportieren, und in Orthographeme, die neben den lautlichen noch semantische, grammatische oder andere Informationen beinhalten, einteilen. Ohne eine korrekte lautliche Basis ist eine korrekte Schreibung und Förderung kaum möglich.
Im Vortrag werden die Prinzipien der deutschen Schriftsprache verdeutlicht und daraus resultiernde Schritte für eine gute Förderung abgeleitet und diskutiert.
Referent: Prof. Dr. Günther Thomé
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Prof. Dr. Günther Thomé, ab 2006 Professor für Sprachdidaktik und Sprachwissenschaft des Neuhochdeutschen an den Universitäten Osnabrück und Frankfurt/M., untersuchte im Auftrag der Kultusministerkonferenz in der großen DESI-Studie die Rechtschreibleistung von rd. 9.000 Schülern. 2012 bis 2015 führte er mit seinem Frankfurter Team eine interdisziplinäre klinische Studie zur LRS-/Legasthenie-Förderung und -Therapie durch. Zusammen mit seiner Frau, Dr. Dipl.-Päd. Dorothea Thomé, hat er das Basiskonzept Lesen/Rechtschreiben und die Oldenburger Fehleranalyse (OLFA) entwickelt und eine Vielzahl von Büchern, Aufsätzen und Lernmaterialien zu den Bereichen Schrift, Orthographie, Schriftspracherwerb, Rechtschreibschwierigkeiten und zur LRS-/Legasthenieförderung veröffentlicht.
Kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig.